Präsidenten und Zuchtbuchführer Tagung des ZVGR
Es ist gut sechs Jahre her, als sich die Präsidenten und Zuchtbuchführer der Ziegenzucht Genossenschaften und Zuchtstationen aus dem Kanton Graubünden zu einer Tagung in Chur trafen. Nun war es wieder so weit, da sich die Frage für Veränderungen aufdrängte.
Der Kanton Graubünden hat mit rund 10`000 Ziegen eine hohe Zahl an dieser Tiergattung, jedoch leider nur 16% von ihnen sind Herdebuchtiere. Dies bereitet dem Verband etwas Bauchschmerzen. Nicht nur die Herdebuchtiere sind rückläufig, auch die Mitgliederzahlen sinken in den meisten Genossenschaften. Das, obwohl die Ziege als Publikumsliebling an Anlässen gilt.
Zusammenschluss Regionaler Genossenschaften
Andreas Keller eröffnete die Tagung, und begrüsste die Anwesenden Präsidenten, Zuchtbuchführer und Vertreter. Er erläuterte, dass die Thematik, welche man an der Delegiertenversammlung im Februar in Le Prese angeschnitten hatte, nun zur Diskussion komme. Das Hauptaugenmerk liege an der eventuellen zusammen Schliessung einzelner Genossenschaften und der Suche nach neuen Mitgliedern.
Geschäftsführer des ZVGR und Präsident des SZZV Stefan Geissmann kennt die Zahlen ganz genau. Anhand verschiedener Folien demonstrierte er die meist rückgängigen Zahlen. Ein paar kleinere Genossenschaften halten ihre Herdebuchtierzahlen stabil, nur wenige verzeichnen einen Zuwachs. Wurden im Jahr 2015 noch 1822 Ziegen und Böcke im Herdebuch geführt, waren es 2023 noch 1633.
Die Vorteile Herdebuchtiere zu halten
Ein grosser Teil der Ziegen, die im Kanton Graubünden gehalten werden, gehören nicht dem Herdebuch an. Dabei handelt es sich nicht nur um Mischlingsziegen. Es werden viele Rasse reine Ziegen gehalten, welche nicht beurteilt werden und somit auch nicht im Herdebuch sind. Dabei hat es so einige Vorteile, wenn man dem Verband angeschlossen ist und Herdebuchtiere hält. Eines der wichtigsten Argumente für die Entscheidung solche zu halten ist sicherlich, dass man eine Stimme hat, und seine Meinung einbringen kann. Der Kantonale Verband muss die Ziegenhaltung aus dem Kanton Graubünden vertreten und deren Anliegen einbringen. In starker Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Ziegenzuchtverband erhalten alle ZiegenhalterInnen eine Stimme. Daher ist es zwingend nötig, dass noch mehr Ziegenhalter im Herdebuch dabei sind. Sei dies mit politischen Anliegen, Wolfproblematik, Absatzmassnahmen, Haltungsprojekt, Förderungsprojekt und vielem mehr können die Verbände ihre Mitglieder vertreten und Lösungen suchen. Weiter hilft es auch, gesunde, starke leistungsfähige Tiere zu züchten, da Beurteilung, Inzucht, Stammbaum und weitere Faktoren über jedes einzelne Herdebuchtier im Capranet erfasst und jederzeit einsehbar ist. Ein weiterer wichtiger Punkt ist auch jener, die einzelnen Rassen zu fördern und erhalten. Zudem ist der ZVGR bestrebt die Halter finanziell zu unterstützen. Und letztlich pflegt man auch den Kontakt und Austausch mit anderen Ziegenhaltern.
Die aktive Diskussion hat gezeigt, dass die Anwesenden Vertreter dieselbe Problematik haben. Der Vorstand des ZVGR ist offen für verschiedene Varianten. Ziel ist es, wieder mehr Ziegenhalter zu motivieren ihre Tiere beurteilen zu lassen. Auf welche Art und Weise dies zustande kommt, konnte vor Ort nicht festgelegt werden. Bis zur nächsten DV des ZVGR sind die Präsidenten und Zuchtbuchführer nun gefragt, passende Lösungen für ihre jetzigen Mitglieder zu finden und neue Züchter zu motivieren.